Die digitale Transformation und das „F-Wort“ – Fachkräftemangel in der IT. Wie der Fachkräftemangel an Spezialisten in der IT die Digitalisierung ausbremst und was Organisationen dagegen tun können!

Kernthemen: Zukunftsfähigkeit von Unternehmen, Fachkräftemangel in der IT, IT-Spezialisten fehlen, Itler, digitale Transformation, Prozess der Digitalisierung, IT-Gap

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Es sind Zahlen, die beunruhigen. Ende 2023 gab der Branchenverband Bitkom bekannt, dass IT-Stellen im Schnitt 7,7 Monate vakant bleiben. Gerade einmal 2% halten der Unternehmen halten das Angebot an IT-Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt für ausreichend. Dennoch: Die digitale Transformation ist in aller Munde und beschäftigt einen Großteil der deutschen Organisationen.

Während manche Unternehmen komplett digitale Geschäftsmodelle haben und auch in ihren Strukturen durchweg digitalisiert sind, sind andere noch damit befasst, ihre analogen Prozesse umzustellen. Immerhin verdienen deutsche Unternehmen bereits im Schnitt rund ein Viertel ihres Umsatzes digital.

Selbst Dienstleistungen am Menschen, wie beispielsweise die Pflege, werden mancherorts bereits durch Pflegeroboter und Assistenzsysteme unterstützt. Es fehlen zunehmend Fachkräfte aus IT und verwandten Bereichen, um diese Initiativen umzusetzen. Dabei können Organisationen einiges tun, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Rasante Entwicklungen und ungeahnte Möglichkeiten

Insbesondere die Pandemie hat dem Digitalisierungs-Trend Schub gegeben. Auch bis dato eher resistente Bereiche wurden aufgrund von Kontaktbeschränkungen incentiviert, ihre Geschäftsmodelle und -Praktiken zu überdenken, Prozesse zu automatisieren und Beschäftigungsverhältnisse durch digitale Tools zu flexibilisieren.

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Gleichzeitig haben die immer schneller voranschreitenden technischen Möglichkeiten, nicht zuletzt auch durch die Entwicklungen im Bereich der KI, die Anwendungsbereiche massiv erweitert. So können heute beispielsweise komplexe Produktionsbetriebe als digitale Zwillinge modelliert und gesteuert oder ärztliche Diagnosen durch KI um ein Vielfaches sicherer gemacht werden. Ganze Branchen wurden so transformiert und wirtschaftlich optimiert. Das führt dazu, dass die Fähigkeit, technisch-digital mitzuhalten, heute eine Schlüsselkompetenz zukunftsfähiger Unternehmen darstellt.

Fachkräfte als Zukunftsvoraussetzung

Mit diesen Entwicklungen einher geht der Bedarf an entsprechend ausgebildeten Fachkräften, um die benötigte Infrastruktur und Software für Unternehmen zu entwickeln, in diese einzuführen, zu warten, abzusichern und weiterzuentwickeln. Denn mithalten kann nur, wer auch das entsprechende fähige Personal beschäftigt oder zumindest extern beauftragen kann.

Zahlen, Daten, Fakten zum Fachkräftemangel in der IT: Die IT-Gap wächst

Durch die eben beschriebenen Entwicklungen ist die Zahl der ITler*innen in den vergangenen 10 Jahren um rund 40% angestiegen. Bis zum Jahr 2026 steigt laut einer Studie die Anzahl an Softwareentwickler*innen um 50%, verglichen mit 2021. Was erstmal gut klingt, kann jedoch den Fachkräftemangel in der IT-Branche nicht auffangen: Laut einer Studie im Auftrag von Bitkom stieg die Anzahl unbesetzter Stellen im Bereich IT von 137.000 Stellen im Jahr 2022 auf ein neues Rekordhoch von 149.000 unbesetzten IT-Stellen in 2023. Eine Kehrtwende dieses Trends ist mit weiterem Voranschreiten des Bedarfs nicht in Sicht.

Fachkräftemangel bremst Digitalisierung

Aber was bedeutet das für Unternehmen? Laut einer Umfrage des Unternehmens Equinix gaben 41% der IT-Entscheider an, neue Technologien aufgrund mangelnden unternehmensinternen Know-hows nicht einzuführen. Gleichzeitig bezweifelten 44% von ihnen, dass ihre aktuelle IT-Infrastruktur die Neuerungen stemmen könne. Schätzten im Jahr 2022 noch 54% den Fachkräftemangel als eine der größten Bedrohungen für ihr Unternehmen ein, waren es 2023 ganze 74%. Dieser dramatische Zuwachs zeigt auf, wie stark Unternehmen die Auswirkungen des Fachkräftemangels spüren.

Strategien zur Gewinnung der Fachkräfte in der IT

Um entsprechend gefragte Talente zu finden, als Arbeitgeber zu überzeugen und längerfristig an die Organisation zu binden bedarf es verschiedener Strategien zur Gewinnung der Fachkräfte. Hierbei geht es vor allem um

  • frühzeitige Förderung und Bindung von IT-Nachwuchs
  • Rekrutierung und Integration ausländischer Fachkräfte
  • Optimierung von Arbeitsbedingungen, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu stärken
  • Monitoring der psychischen Belastung der Fachkräfte
  • Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität
  • Weiterbildung und kontinuierliches Lernen

Fachkräfte für die IT früh gewinnen

Einerseits muss bei der Beschaffung der Fachkräfte neben dem klassischen Recruiting schon in der Ausbildung, z.B. durch Kooperationen mit Hochschulen zum Dualen Studium als Fachinformatiker, Stipendien und durch attraktive Werkstudenten- und Praktikumsangebote angesetzt werden. Andererseits wird auch die Integration von IT-Spezialisten, Softwareingenieuren und Fachkräften verwandter Bereiche aus dem Ausland in der Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Neben den dafür notwendigen politischen Initiativen tun Unternehmen gut daran, sich hier intensiv zu engagieren.

Entscheidend: Mannschaft gesund halten und binden!

Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Bindung und Stärkung von Fachkräften, die bereits im Unternehmen sind. Vor dem Hintergrund des beschriebenen Fachkräftemangels kommt diesem Aspekt eine besondere Bedeutung zu. Dies erfordert einerseits die Schaffung guter Arbeitsbedingungen, die die Fachkräfte motivieren ihre Leistung tagtäglich einzubringen und in denen sie dauerhaft gesund und leistungsfähig bleiben. Hierzu zählt eine entsprechende Unternehmens- und Führungskultur ebenso wie die Gestaltung der Arbeitstätigkeit und -organisation sowie der technischen und weiteren Rahmenbedingungen wie Flexibilität, Entlohnung u.a. Da laut einer Befragung der DIHK rund 60% der Unternehmen eine Mehrbelastung der vorhandenen Belegschaft durch den Fachkräftemangel erwarten, ist die psychische Belastung der Fachkräfte im Blick zu behalten und kontinuierlich zu monitoren.

Kontinuierliches Lernen als Top-Skill

Andererseits muss ein Fokus auf die kontinuierliche Entwicklung der vorhandenen Fachkräfte gelegt werden, damit sie mit der Entwicklung der Technologien standhalten können und darüber hinaus das Unternehmen durch innovative Herangehensweisen stärken können. Gaben im Jahr 2022 beispielsweise noch 19% der befragten IT-Entscheider an, dass Spezialisten für KI und maschinelles Lernen gesucht seien, waren es nur ein Jahr später bereits 36%. Dies zeigt, wie schnell sich die Themen entwickeln. Lebenslanges Lernen muss in der Unternehmenskultur verankert sein. Überlebensfähig werden nur die Organisationen sein, die digitale Transformation dank entsprechender personeller Ausstattung im IT-Bereich erfolgreich vorantreiben können.

Wenn Sie für Ihr Unternehmen Lösungen suchen, um ihre vorhandenen IT-Fachkräfte zu entwickeln, zu stärken und zu binden, sprechen Sie uns an!