Homeoffice. Ein Blick auf die aktuelle Entwicklung und Statistiken
Die Pandemie hat das Arbeitsleben weltweit dramatisch verändert. Eine der signifikantesten Veränderungen war die rasante Zunahme von Homeoffice, einer Arbeitsform, die vor der Pandemie eher eine Randerscheinung war. Die Pandemie hat das Homeoffice von einer Nischenlösung zu einer etablierten Arbeitsform gemacht. Dieser Artikel beleuchtet die Entwicklung des Homeoffice-Trends, basierend auf aktuellen Statistiken und Studien. Er enthält alle zentralen Themen und wichtigen Informationen.
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Definition und Bedeutung
Homeoffice bezieht sich auf die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, anstatt täglich ins Unternehmen zu pendeln. Diese Arbeitsform hat in den letzten Jahren aufgrund von technologischen Fortschritten und einer zunehmenden Nachfrage nach flexiblen Arbeitsbedingungen stark zugenommen.
Entwicklung und Verbreitung
Vor der Pandemie war Homeoffice in vielen Ländern eine Seltenheit. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung arbeiteten 2019 in Deutschland nur etwa 12 Prozent der Beschäftigten regelmäßig von zu Hause aus. Mit dem Beginn der Pandemie änderte sich die Situation. In Deutschland stieg der Anteil der Homeoffice-Arbeiter während Corona auf bis zu 27% im April 2020. Nach dem Abflauen der Pandemie blieben viele Unternehmen und Mitarbeiter dem Homeoffice treu. Eine Studie von Bitkom Research aus dem Jahr 2023 zeigt, dass in Deutschland etwa 25 Prozent der Beschäftigten weiterhin regelmäßig im Homeoffice arbeiten.
Aktueller Index ermittelt im Schnitt ein bis zwei Tage im Homeoffice
Insgesamt kommen die deutschen Arbeitnehmer dem Desk Sharing Index Germany zufolge an zwei bis drei Tagen pro Woche zur Arbeit ins Büro.
Unterschiede nach Branchen und Unternehmensgrößen
Der Anteil der Home Office Arbeiter variiert stark je nach Branche und Unternehmensgröße. In der IT- und Finanzbranche ist Home Office weit verbreitet, während es im verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel naturgegeben seltener genutzt wird. Kleinere Unternehmen haben oft weniger Möglichkeiten, Homeoffice anzubieten, als große Arbeitgeber.
Vorteile und Herausforderungen
Einer der Hauptvorteile des Home Office ist die erhöhte Flexibilität. Mitarbeiter*innen können ihre Arbeit von jedem Ort aus erledigen, solange sie eine stabile Internetverbindung haben. Dies kann dazu beitragen, den Arbeitsweg und damit verbundene Kosten und Belastungen zu reduzieren. Beschäftigte können ihre Arbeitszeit oft besser an persönliche Bedürfnisse anpassen, was zu einer verbesserten Work-Life-Balance führt.
Definitionen. Begriffliche und inhaltliche Differenzierung
Remote Work – Fernarbeit – bezeichnet eine ortsunabhängig ausgeführte berufliche Tätigkeit. Auch wenn Remote Work die Heimarbeit beinhalten kann, steht der Begriff für eine Arbeit, die nicht an ein Büro gebunden ist. Zum Ausführen ihrer Arbeit brauchen Mitarbeitende lediglich einen Computer samt Internetanschluss und gegebenenfalls ein Arbeitshandy. So arbeiten Arbeitnehmer*innen wahlweise von zu Hause, einem angemieteten Büro, einem Café oder auch aus dem Ausland. Voraussetzung ist, dass die Aufgaben komplett online erledigt werden können.
Telearbeit beinhaltet alle beruflichen Tätigkeiten, die außerhalb des Unternehmensbüros ausgeführt werden. Das kann von Zuhause aus oder von „unterwegs“ passieren. Remote Work und Telearbeit können somit inhaltlich gleichgesetzt werden. Beide fußen auf der digitalen Kommunikation via bspw. E-Mail, Chat und Videokonferenzen.
Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2022 geben 77 Prozent der Homeoffice-Arbeiter an, dass ihre Work-Life-Balance durch die Heimarbeit verbessert wurde.
Eine weitere wichtige Bedeutung von Homeoffice ist die Steigerung der Produktivität. Entgegen anfänglicher Befürchtungen der Arbeitgeber haben viele Studien gezeigt, dass die Produktivität im Homeoffice nicht leidet. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts ergab, dass 58% der befragten Unternehmen eine gleichbleibende oder sogar gesteigerte Produktivität ihrer Mitarbeiter*innen im Homeoffice feststellten. Da die Mitarbeiter*innen von zu Hause arbeiten, können sie in einer ruhigen Umgebung wirken und sich besser konzentrieren.
Die Umstellung auf Home Office brachte auch technische und organisatorische Herausforderungen für die Arbeit und den Arbeitsplatz mit sich. Es gibt jedoch auch Herausforderungen bei der Einführung des Homeoffice. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter*innen über die benötigten Ressourcen und Technologien verfügen. Dazu gehören die Bereitstellung der notwendigen technischen Ausstattung, Sicherheitsfragen und die Anpassung von Arbeitsprozessen. Gleichzeitig müssen sie sicherstellen, dass die Mitarbeiter*innen weiterhin in der Lage sind, effektiv zusammenzuarbeiten und kommunizieren zu können.
Ein wesentlicher Nachteil des Homeoffice ist die soziale Isolation. Viele Mitarbeiter*innen berichten, dass ihnen der direkte Kontakt zu Kollegen fehlt. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung geben 43% der Homeoffice-Arbeiter an, sich sozial isoliert zu fühlen. Auch das Führen auf Distanz von Mitarbeiter*innen stellt für Führungskräfte eine Herausforderung dar.
Zufriedenheit im Homeoffice
Nach anfänglichen Schwierigkeiten durch die Digitalisierung und der damit verbundenen Isolation während der Arbeit von zuhause, sind aktuell nach einer Studie des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation 83 Prozent der Homeoffice Erfahrenen und 75 Prozent der Homeoffice Neulinge sehr zufrieden mit der aktuellen Situation am Arbeitsplatz zuhause.
Zukunft des Homeoffice
Ein sich abzeichnender Trend ist das hybride Arbeitsmodell, bei dem Mitarbeiter*innen sowohl im Büro als auch von zu Hause aus arbeiten. Dieses Modell kombiniert die Vorteile beider Arbeitsformen und wird von vielen Unternehmen als zukunftsträchtige Lösung angesehen. Laut einer Studie von McKinsey planen 70% der Arbeitgeber, auch in Zukunft hybride Arbeitsmodelle beizubehalten.
Vergleichsdaten. Wochentage
Deskbird hat Daten zum Arbeitsverhalten der Deutschen analysiert. Hier sind die zentralen Ergebnisse.
Die Auslastung der Schreibtische in deutschen Büros sinkt mit der Unternehmensgröße. In Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern sind die Arbeitsplätze zu 38 Prozent ausgelastet. Unternehmen ab 1.500 Mitarbeiter kommen dagegen nur auf eine Auslastung von 30 Prozent.
Am Freitag sind viele Büros deutlich leerer als an anderen Tagen. Hier liegt die durchschnittliche Auslastung in allen acht deutschen Städten nur bei knapp 46 Prozent. Der beliebteste Bürotag ist der Mittwoch mit einer Auslastung von 68 Prozent, gefolgt von Dienstag mit 67 Prozent.
Mitarbeiter*innen in Leipzig verbringen durchschnittlich zu 71 Prozent, in Köln zu 70 Prozent, in Stuttgart zu 66 Prozent und in Frankfurt zu 48 Prozent ihre Arbeitszeit im Büro.
Homeoffice aus Sicht der Führungskräfte und Mitarbeiter*innen
Seit März 2020 untersucht ein Forschungsteam in der Konstanzer Home Office Studie, wie sich das mobile Arbeiten in Deutschland entwickelt. Die aktuellen Ergebnisse stammen vom April 2024. An der Erhebung haben 1.023 Personen teilgenommen. Darunter befanden sich 476 Führungskräfte.
Seit Beginn der Studie werden die Teilnehmenden befragt, wie viele Tage pro Woche sie gerne mobil arbeiten würden. 2024 liegt dieser Wert bei 2,64 Tagen pro Woche. Er ist somit leicht rückläufig zum Wert in 2023 mit 2,92 Tagen. Führungskräfte wünschen sich durchschnittlich 2,47 Tage mobiles Arbeiten pro Woche, Mitarbeiter*innen 2,79 Tage.
Der Aussage „Eine stärkere Präsenzpflicht am Arbeitsplatz für die Mitarbeitenden in meiner Organisation halte ich für sinnvoll“ stimmt ein Drittel der Führungskräfte zu, aber nur ein Fünftel der Mitarbeiter*innen.
31 Prozent aller Beschäftigten und 43 Prozent der Führungskräfte stimmen der Aussage zu, dass durch Homeoffice und mobiles Arbeiten die Kommunikation im Team leidet. 32 Prozent der Führungskräfte sind der Meinung, dass die Identifikation der Mitarbeitenden mit der Organisation durch Homeoffice und mobiles Arbeiten negativ beeinträchtigt wird. Dies sehen nur 17 Prozent der Mitarbeiter*innen. 31 Prozent der Führungskräfte denken, dass es schwieriger ist Prozesse effizient zu gestalten. Nur 15 Prozent der Mitarbeitenden sehe dies.
Pflicht oder Kür
Zahlreiche Unternehmen verlangen zunehmend, dass ihre Mitarbeiter*innen vom Homeoffice wieder ins Büro zurückkehren. Die Frage wer, wie oft und an welchen Tagen zur Arbeit ins Büro geht beschäftigt viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer*innen. Ist die Präsenz im Unternehmen Pflicht oder Kür? In vielen Unternehmen werden selbst abteilungsweise unterschiedliche Formen gelebt, was nicht selten zu Unmut in anderen Bereichen führt. Auch Umgehungslösungen zu Betriebsvereinbarungen finden sich in der Praxis.
Wie lauten die optimalen Regeln zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer*innen? Was ist sinnvoll und effektiv?
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